Bahá'í-Zentrum Frankfurt am Main

Das Bahá'í-Zentrum Frankfurt am Main ist eine religiöse Organisation in Frankfurt am Main. Erfahre mehr über die Geschichte und Aktivitäten dieser Gemeinde.

Raimundstraße 139, 60320 Frankfurt am Main

Die Anfänge der Bahá’í-Gemeinde in Frankfurt gehen auf die 1920er Jahre zurück. Damals wurden regelmäßige Vorträge über den Bahá’í-Glauben im Volksbildungsheim gehalten, heute besser bekannt als das Metropolis Kino. Viele wichtige Bahá’í-Persönlichkeiten besuchten Frankfurt, darunter Hermann Grossmann und die berühmte Reiselehrerin Martha Root, die die Bahá’í-Lehren mit der Welthilfssprache Esperanto verknüpfte. Einige Frankfurter nahmen den Glauben an, waren jedoch zunächst wenig organisiert. Als „Mutter' der Frankfurter Gemeinde gilt Frau Edith Horn, die in den USA den Glauben kennen gelernt hatte. Shoghi Effendi, das damalige Oberhaupt der internationalen Bahá’í-Gemeinde, bat sie 1935 aus dem Stuttgarter Raum nach Frankfurt zu ziehen und die Gemeinde aufzubauen, da Frankfurt als geografisches und geistiges Zentrum Deutschlands gesehen wurde. Zu dieser Zeit stand die Gemeinde bereits unter Beobachtung des Nazi-Regimes, bis der Glaube 1937 schließlich verboten wurde. Unter den frühen Gläubigen in Frankfurt waren vier Damen jüdischen Hintergrunds, die von den Nazis deportiert und ermordet wurden. Edith Horn ging in das Elsass. Nach dem Krieg kam Edith Horn zurück nach Frankfurt und Frankfurt wurde zur ersten Stadt, in der das Bahá’í-Gemeindeleben nach dem Krieg wieder aufblühte. Einige amerikanische Soldaten, die Bahá’í waren, halfen dabei nach der Nazi-Zeit die Rechte der Bahá’í wiederherzustellen. 1946 wurde ein „Trümmergrundstück' in der Westendstraße erworben. Die Jugendlichen halfen in ihrer Freizeit die Trümmer zu räumen während andere durch Spenden zum Bau des neuen nationalen Verwaltungszentrums beitrugen. 1951 wurde es eingeweiht. Shoghi Effendi schrieb 1946 an Edith Horn: Später wurde das Grundstück verkauft und ein neues nationales Verwaltungsgebäude in Hofheim Langenhain im Taunus gebaut, wo auch das kontinentale Bahá’í Haus der Andacht für Europa errichtet wurde. Frankfurt wurde mehrere Male Austragungsort von bedeutsamen internationalen und nationalen Versammlungen. 1992 wurde z.B. die Gedenkfeier anlässlich des 100. Todestags Bahá’u’lláhs in der Frankfurter Paulskirche mit zahlreichen Vertretern des öffentlichen Lebens begangen. 2013 trafen sich rund 900 Bahá’í-Jugendliche aus mehreren europäischen Ländern und ihre Freunde zu einer Konferenz in der Commerzbank-Arena um sich darüber auszutauschen wie sie zur Besserung der Welt beitragen können. Das 1964 eingeweihte Bahá’í Haus der Andacht in Hofheim am Taunus ist heute ein beliebter Ausflugsort für Einheimische und ein Anziehungspunkt für Bahá’í aus der ganzen Welt, die gerne eine Zwischenlandung am Frankfurter Flughafen für einen Besuch nutzen. Eine Anekdote besagt, dass die Architektur der Frankfurter Jahrhunderthalle auf einem abgelehnten Entwurf für das Haus der Andacht basiert. Seit 1950 kamen viele Einwanderer aus dem Iran zur Frankfurter Gemeinde, die heute zu den größten Bahá’í-Gemeinden in Deutschland zählt und so bewegt und vielfältig ist wie ihre Stadt. Vertreten wird die Gemeinde durch den Geistigen Rat der Bahá’í in Frankfurt, der jährlich gewählt wird. 1978 wurden Räumlichkeiten in der Raimundstraße im Stadtteil Dornbusch erworben, die als Gemeindezentrum dienen. Viele Aktivitäten finden auch in privaten Wohnungen oder öffentlichen Räumen statt. Dazu zählen Andachtsversammlungen sowie Angebote zur geistigen Bildung und Erziehung, die für Menschen jeden Hintergrunds offenstehen. Bahá’í-Feiertage werden meist mit vielen Gästen in gemieteten öffentlichen Sälen begangen.

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